SUP Regeln Schweiz 2024

Stand Up Paddler zum Thema SUP Regeln Schweiz

SUP liegt voll im Trend – und das ist auch kein Wunder. Nicht nur, dass du diese Sportart im Handumdrehen erlernen kannst. Stand Up Paddling ist so vielseitig, dass fast jeder irgendeine Variante davon ausüben kann. Angefangen vom gemütlichen Paddeln am Seeufer über SUP-Races bis hin zu Workouts oder Yoga-Übungen auf dem Board ist alles möglich. Mit den aktuellsten SUP Regeln Schweiz bist du auf dem neusten Stand.

Aktuell sind gerade Langstreckentouren und SUP als Wintersport angesagt. Damit der Trendsport in jeder Situation ein pures Vergnügen bleibt, wurden vor einigen Jahren durch die Vereinigung der Schifffahrtämter verbindliche Regeln erlassen, nach denen sich Stand Up Paddler richten sollen.

Sie dienen der eigenen Sicherheit, haben aber auch den Schutz anderer zum Ziel. Wenn du mit deinem SUP auf Schweizer Gewässern unterwegs bist und die Regeln nicht einhälst, kann es vorkommen, dass du gebüsst wirst. Wir haben hier für dich sämtliche offiziellen SUP Regeln der Schweiz zusammengestellt. Sie sind für Stand Up Paddler verbindlich. Wirf einen Blick auf unseren Beitrag, damit du auf dem neuesten Stand bist.

Aktuelle SUP Regeln in der Schweiz

Unsere Angaben stammen aus unterschiedlichen offiziellen Quellen wie der Binnenschifffahrtsverordnung (BSV) des Bundesamts für Verkehr, Veröffentlichungen der Kantonspolizei Bern und dem Merkblatt Nr. 6 der Vereinigung der Schifffahrtsämter. Wir geben die einzelnen Quellen in den jeweiligen Absätzen an und halten diesen Beitrag kontinuierlich auf dem neusten Stand.


1.) Rechtlicher Status vom SUP in der Schweiz

«In der Binnenschifffahrtsverordnung (BSV) gelten Stand-Up-Paddler (SUP) grundsätzlich als Paddelboote, da sie mit einem Stechpaddel angetrieben werden (Definition in Art. 2 Abs. 1 Bst. a Ziff. 21). Hinsichtlich der Rettungsmittel gelten SUP als wettkamptaugliche Wassersportgeräte (Art. 134a BSV). Es spielt dabei keine Rolle, ob sie aufblasbar sind oder nicht. Paddelboote sind wiederum eine Untergruppe der Ruderboote.» (BAV, 22.06.2020, 511 Stand-Up-Paddeln (SUP) in der Schweiz, Version 1.2)

Dein SUP-Board gilt also vor dem Gesetz als Ruderboot im weitesten Sinne. Deshalb greifen für dich und dein SUP dieselben Vorschriften und Verordnungen wie für Kajaks, Ruderboote, Paddelboote und Kanus. Wenn du zu den Menschen gehörst, die mit ihrem SUP einfach nur aus Spass ganz am Ufer paddeln, kommen dir einige Regeln vielleicht etwas streng vor. Tatsache ist aber, dass du auf deinem SUP ziemlich ungeschützt bist – und die meisten Vorschriften dienen deiner eigenen Sicherheit.

2.) Wo darf ein SUP unterwegs sein?

«Diese Ruder- oder Paddelboote dürfen auf dem ganzen See unterwegs sein, also nicht nur in der Uferzone.» (BAV, 22.06.2020, 511 Stand-Up-Paddeln (SUP) in der Schweiz, Version 1.2)

Entsprechend den aktuell gültigen SUP Regeln für die Schweiz kannst du also mit deinem SUP überall dort paddeln, wo auch Ruderboote und Paddelboote unterwegs sein dürfen: auf Seen und Flüssen. Zonen, die du nicht befahren darfst, sind durch Tafeln mit weissem Strich auf rotem Grund oder durch gelbe Bojen gekennzeichnet. Manche SUP-Fans lieben es, auf grossen Seen wie dem Genfersee, dem Vierwaldstättersee oder dem Bodensee weitab der Uferzone zu paddeln oder ihr Können im Wildwasser zu erproben. Um dabei möglichst viele Gefahren und Risiken auszuschliessen, wurde die SUP Schwimmwestenpflicht eingeführt.

Stand Up Paddler mit Rettungsweste im Wasser

3.) Besteht eine Schwimmwestenpflicht fürs SUP in der Schweiz?

Nein, eine Schwimmweste ist nicht Pflicht, sofern man nicht weiter als 300 Meter vom Ufer entfernt paddelt. Sobald man sich jedoch weiter als 300 Meter vom Ufer entfernt, ist eine passende Schwimmweste mit mindestens 50N Auftriebe vorgeschrieben. Eine Schwimmweste zu tragen ist aber in jedem Fall empfohlen, ganz besonders bei ein Soloausflug.

Wer stattdessen lieber eine Rettungsweste mit Kragen tragen möchte, sollte darauf achten, dass sie den Vorschriften entspricht. Auf dem Bodensee muss die SUP Rettungsweste mindestens 100 Newton Auftrieb haben. Auf anderen Seen wie dem Vierwaldstättersee reicht ein Auftrieb von 75 N.

«Wenn Sie sich mit Ihrem SUP (Stehpaddel/ Stand Up Paddle) ausserhalb der äusseren Uferzone (also mehr als 300 Meter weg vom Ufer) oder auf Flüssen bewegen, müssen Sie mindestens eine Schwimmhilfe mitführen, die der Norm SN EN ISO 12402-5:2006 entspricht.» (BAV, 22.06.2020, 511 Stand-Up-Paddeln (SUP) in der Schweiz, Version 1.2)

Schwimmhilfen sind beim Stand-Up-Paddling handlicher als Rettungswesten. Sie sind nicht so voluminös und beeinträchtigen die Bewegungsfreiheit viel geringer. Zum Thema «Mitführen»: Auf einem SUP gibt es wohl in den seltensten Fällen die Möglichkeit, Gepäck mitzuführen. Falls du deine Schwimmweste SUP irgendwie mit Riemen am Board verzurrt hast, vergeht im Notfall zu viel Zeit, um sie zu lösen. Deshalb bleibt Weit-Paddlern nichts anderes übrig, als abseits der Uferzone und auf Flüssen eine Schwimmhilfe oder eine Schwimmweste SUP zu tragen – auch wenn das theoretisch keine Pflicht ist.

4.) Gilt eine SUP Kennzeichnungspflicht in der Schweiz?

Das SUP muss nicht immatrikuliert werden und auch kein amtliches Kennzeichen tragen, aber auf dem Brett müssen der Name und die Adresse des Eigentümers oder Halters gut sichtbar angebracht sein. (Binnenschifffahrtsverordnung (BSV) Art. 16 Abs. 1–3)

Um den SUP Regeln in der Schweiz zu entsprechen, benötigt ein SUP-Board also kein Nummernschild. Damit «herrenlose SUPs» schnell identifiziert werden können, müssen die Boards aber trotzdem beschriftet sein, beispielsweise mit einem wasserfesten Stift. Dabei geht es weniger darum, dem Besitzer sein SUP möglichst schnell zurück zu geben und dient hauptsächlich deiner Sicherheit. Angenommen ein Paddler verliert sein Board weitab vom Ufer und es treibt irgendwo an Land, kann so schnell festgestellt werden, ob Rettungsmassnamen notwendig sind.

In der Binnenschifffahrtsverordnung steht zwar nichts davon – aber die Berner Kantonspolizei hat veröffentlicht, dass der Verlust eines SUPs gemeldet werden sollte. Das macht Sinn: So kann man einen Notfall ausschliessen, falls das Board plötzlich irgendwo unbemannt auftaucht.

«Sie müssen Ihr SUP-Board gut sichtbar mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse beschriften. Wenn Sie Ihr Brett verlieren, müssen Sie die Polizei auf der Nummer 112 oder 117 informieren.» (Verhalten auf Gewässern, Kantonspolizei Bern)

5.) Besteht eine SUP Beleuchtungspflicht in der Schweiz?

Ja, in der Nacht und bei schlechter Sicht musst du dein SUP mit einem weissen Rundumlicht beleuchten. (Verhalten auf Gewässern, Kantonspolizei Bern)

Weisse Rundumlichter mit passender Halterung fürs SUP gibt es günstig zu kaufen, so beispielsweise dieses Rundumlicht. Es wäre doch ärgerlich, wenn du nachts mitten auf dem See mit der Wasserpolizei diskutieren müsstest, weil dein SUP unbeleuchtet oder nicht ausreichend beleuchtet ist.

6.) Welche Vortrittsregeln gelten beim SUP

«Mit einem SUP haben Sie keinen Vortritt gegenüber Vorrangschiffen, Güterschiffen, Schiffen der Berufsfischer und Segelschiffen.» (BAV, 22.06.2020, 511 Stand-Up-Paddeln (SUP) in der Schweiz, Version 1.2)

Schon der pure Selbsterhaltungstrieb sagt dir, dass du mit deinem SUP einem grösseren Wasserfahrzeug ausweichen sollst. Es wäre ja auch wirklich zu viel verlangt, wenn ein Schiff wegen einem SUP seinen Kurs ändern müsste. Auch Segelboote sind wesentlich schwieriger zu manövrieren als ein SUP-Board und es ist völlig logisch, dass du darauf Rücksicht nehmen musst. Achte auch bei Kursschiffen, Güterschiffen, Berufsfischern (gelbe Kugel/gelbes Licht) und Booten mit Schleppsignal (weisse Kugel) auf einen Mindestabstand von 50 Metern.

Die SUP Regeln in der Schweiz beinhalten allerdings keine Anweisungen, wie du dich zu verhalten hast, wenn du auf ein Ruderboot oder ein Paddelboot triffst. Nachdem dein SUP vor dem Gesetz eine Art Ruderboot ist, greifen hier die gültigen Vorschriften für Paddel- und Ruderboote. Für diese gilt, dass beide nach rechts ausweichen sollen, wenn sie auf ein anderes Ruder- oder Paddelboot treffen.

Bei Schwimmern, Tauchern oder Schnorchlern solltest du prinzipiell ausweichen. Ein SUP ist fast lautlos und wird von diesen unter Umständen nicht wahrgenommen. Wenn im Sommer viel Betrieb auf dem Wasser ist, solltest du mit deinem SUP möglichst ruhige Zonen aufsuchen.

7.) Gilt eine Promillegrenze beim Stand-Up-Paddling in der Schweiz

Ja, die Promillegrenze liegt bei 0,5‰.

«Die Alkoholgrenze ist auf Seen und Flüssen gleich wie im Strassenverkehr: Eine Blutalkohol-Konzentration von 0,5 Gewichtspromille. Auch hier gilt also: Wer fährt, trinkt nicht.» (Verhalten auf Gewässern, Kantonspolizei Bern)

Es mag dir vielleicht seltsam vorkommen, dass für Paddler mit einem SUP dieselbe Promillegrenze gilt wie für den Kapitän eines grossen Bootes. Hier geht es wieder einmal hauptsächlich um deine eigene Sicherheit. Ein SUP hat keine «Knautschzone» und ist in jedem Fall im Nachteil, wenn es mit einem anderen Wasserfahrzeug zusammenstösst. Mit etwas Alkohol im Blut wird man schnell übermütig und nimmt es mit den Regeln nicht so genau. Bei einem entsprechenden Alkoholpegel klappt auch das Balancieren auf dem SUP nicht mehr so gut. Es gibt also mehrere gute Gründe, sich an die Vorschrift zu halten.

8.) SUP und Naturschutz in der Schweiz

«Im Schutz von Wasserpflanzen wie Seerosen, Schilf etc. nisten oft Enten und Vögel. Sie müssen deshalb rund um Wasserpflanzen einen Abstand von 25 Metern einhalten – egal mit welchem Gefährt. Sie dürfen keine Schwimmer- und Naturschutz-Zonen befahren. Diese erkennen Sie an der Kennzeichnung durch gelbe oder weisse Bojen.» (Verhalten auf Gewässern, Kantonspolizei Bern)

Zu den SUP Regeln in der Schweiz gehört also ein Verbot, sich Naturschutzgebieten oder Wasserpflanzen zu nähern. Auch wenn es verlockend erscheint, zur Naturbeobachtung in unberührte Zonen einzudringen: Tue das nicht. Tiere, die das Seeufer bewohnen, brauchen diese geschützten Bereiche.

8.) Wie ist die Rechtslage für den Einsatz von Elektromotoren am SUP?

Obwohl man beim einen oder anderen Schweizer Onlineshop spezielle Elektromotoren für SUPs kaufen kann, ist der Einsatz in der Schweiz leider verboten. Gemäss Binnenschifffahrtsverordnung (BSV) Art. 121 Abs. 5 darf ein SUP nicht mit einem Motor ausgerüstet werden. Die Leistung des Hilfsmotors spielt dabei keine Rolle.

Eine Frau betreibt Yoga auf dem Stand Up Paddle

SUP Regeln Schweiz im Überblick

  • Dein SUP gilt vor dem Gesetz als eine Art Paddelboot
  • Dein SUP darf keine Zonen mit gelben oder weissen Bojen befahren
  • Wo Tafeln mit weissem Strich auf rotem Grund stehen, darf auch nicht gepaddelt werden
  • Es müssen 25 Meter Abstand zu Schilfbewachsenen Uferzonen und Seerosen eingehalten werden
  • Für dein SUP gilt die Schwimmwestenpflicht bei einer Fahrt von mehr als 300 Metern Distanz zum Ufer; d.h. du musst eine Schwimmweste in passender Grösse und mindestens 50N Auftrieb verwenden.
  • Dein SUP muss mit deinem Namen und deiner Adresse sichtbar gekennzeichnet sein
  • Bei Dunkelheit oder Schlechtwetter muss dein SUP mit einem weissen Rundumlicht beleuchtet sein
  • Schwimmern, Booten und Schiffen muss ausgewichen werden
  • Die Promillegrenze für Stand-Up-Paddling liegt bei 0,5‰
  • Ein SUP darf in der Schweiz nicht mit einem Elektromotor bzw. Hilfsmotor angetrieben werden.

16 thoughts on “SUP Regeln Schweiz 2024

    • info@deinboot.ch says:

      Lieber Lukas, Danke für deinen Kommentar. Ja, Restube kannst du problemlos nutzen. Wichtig ist nur, dass der Auftrieb von mindestens 50N und die ISO-Norm DIN EN ISO 12402-5 eingehalten wird. Beides wäre z.B. beim Modell pfd von Restube der Fall. Ich hoffe, das hilft! 🙂 Liebe Grüsse, Team deinboot.ch

  1. Rene Bosshard says:

    Super Info, gut und übersichtlich zusammengestellt, danke.

    Wie sieht es mit der Fusskette zum SUP aus, muss die getragen werden?

    • info@deinboot.ch says:

      Vielen Dank für die nette Nachricht, es freut uns, das zu hören! Eine Fussleine fürs SUP ist auf jeden Fall zu empfehlen, damit das Board nicht wegtreibt. Gesetzlich vorgeschrieben ist die Fussleine jedoch nicht. Wir wünschen viel Spass auf dem Wasser! 🙂 Team deinboot.ch

    • info@deinboot.ch says:

      Lieber Mariano, Danke für den tollen Hinweis. Wir werden in nächster Zeit schauen, ob sich eine verlässliche Liste von SUP Verboten auf Schweizer Seen machen lässt. Liebe Grüsse, Team deinboot.ch

  2. Hostettler Fritz Michael says:

    Hallo was mir fehlt ist, dass Sportfischer mit Schleppsignal Vortritt haben. (Kennzeichnung: Weisse Kugel) oft fahren die SUP’ ler in die Schnüre von Schleppfischer, welche keine Chancen haben auszuweichen. Kann sehr gefährlich werden. Kann man das hier nicht ergänzen?

  3. Ralph Looser says:

    Hallo. Erstmald danke für das zusammenführen der Regeln. Nur finde ich niergends im Netz die Reglung mit 100N für den Bodensee. Woher habt ihr diese Angabe? Danke.

    • info@deinboot.ch says:

      Lieber Ralph, Danke für die nette Nachricht und deinen Hinweis. Es reicht auch auf dem Bodensee für das SUP nur eine Schwimmweste 50N. Wenn man aber lieber eine Rettungsweste verwenden möchte, dann muss diese Rettungsweste auf jeden Fall den Vorgaben für Rettungswesten auf dem Bodensee mit mindestens 100N Auftrieb (DIN EN ISO 12402-4) entsprechen. Die Vorschrift steht in der Bodensee-Schifffahrts-Ordnung, Art. 13.20, Abschnitt 3. Viel Spass auf dem SUP und liebe Grüsse, Team deinboot.ch

      • Kaspar Vidal says:

        Danke auch von meiner Seite für diese hilfreichen Regeln. Ihr unterscheidet zwischen Schwimm- und Rettungswesten. Welche Weste ist für das SUP zu empfehlen?

        • deinboot says:

          Danke für die nette Nachricht. Wir würden eher zu einer Schwimmweste raten, da man mit dieser mehr Bewegungsfreiheit hat. Die Rettungsweste bietet mehr Sicherheit (z.B. bei Ohnmacht), ist dafür aber viel voluminöser und nicht so angenehm zu tragen. Bei der Wahl der Schwimmweste ist es wichtig auf den korrekten Auftrieb von 50N zu achten. Liebe Grüsse, Team deinboot.ch

    • Carmen Brand says:

      Die Schwimmwestenpflicht gilt auch für Kinder. Besonders zu beachten ist dabei, dass für die Kinder eine Schwimmweste in der passenden Gewichtsklasse getragen wird. Liebe Grüsse, Team deinboot.ch

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